Hamburg, 18.09.2013.
Bisher weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit etabliert sich – ausgehend von Deutschland bis nach Übersee – eine völlig neue Kunstrichtung. Sie hat das Potenzial, den internationalen Kunstmarkt zu revolutionieren. Die von dem Schweizer Künstlerphilosophen Felix Stoffel (54) entwickelte Strukturistische Kunstlehre verzeichnet in mittlerweile zwanzig Nationen, so auch in Amerika, Asien und Arabien, ja sogar in Indien, schon sechshundert Kunstschaffende und bereits über zweitausend registrierte Werke.
Kein Zufall, dass der Strukturismus gerade jetzt aufblüht, in einer Zeit, in der wir vom besitzorientierten Denken postindustrieller Generationen in eine Epoche des Teilens und Tauschens wechseln. Von Collaborative Consumption spricht die amerikanische Buchautorin Rachel Botsman („What’smineisyours”). Sie erwartet eine „Verschiebung von einer Ich-Kultur hin zu einer Wir-Kultur”. In der Art, wie sich weltweit längst Tausende von Programmierern von Software-Konzernen unabhängig machen und eigene Vertriebswege nutzen, Musiker sich nicht länger von Produktions- und Marketinggesellschaften verheizen lassen wollen und ihre Werke nach aufrichtiger Bewertung durchs geneigte Publikum gegen kleines Geld der Weltöffentlichkeit zur Verfügung stellen, machen sich überzeugte Strukturisten auf einen ähnlichen Weg.
Was sind die Merkmale des Strukturismus? Talent zum Malen hat eigentlich mehr oder weniger jeder Mensch– und das handwerkliche Können lässt sich in den Kunstlehrstätten der Strukturisten auf einfache Weise aneignen und nach und nach verfeinern.
Strukturisten treten unter einem gemeinsamen Label auf. Ihre Bilder erhalten einen kodierten Stempel, also eine freiwillige Registratur mit verschlüsseltem Namen. Ihr Werk soll zuerst wirken – und nicht ihre Persönlichkeit. Denn nur eigenes Erschaffenes hinterlässt schließlich eine Spur in der Welt. Der Mensch selbst ist vergänglich. Dennoch wird die Urheberschaft exakt dokumentiert und das Individuum hoch geschätzt.
Genau darin liegt die eigentliche – und im Kunstmarkt völlig neue – Kraft des Strukturismus: Jeglichem exzentrischem Kultnur rein um die Künstler-Person wird der Boden entzogen, jedes Marketing des aktuellen Kunstmarkts bereits im Ansatz torpediert. Vermögende Konsumenten können sich nicht länger mit der Aura eines berühmten Malers schmücken, nur weil sie Millionen für dessen Werke ausgegeben haben. Das Kunst-Handwerk, der eigentliche Wert eines Gemäldes, rückt damit wieder an den Platz, der ihm nach Ansicht von Felix Stoffel gebührt.
Diese Vision trägt jedoch viel weiter: Der Strukturismus ermöglicht eine volksnahe Vermögensbildung, weil grundsätzlich jeder Mensch aus eigener Hand und aus persönlichen kunstvollen Ideen für sich und seine Mitmenschen jederzeit und überall neue Kunstwerke und damit Sachwerte schaffen kann. Jeglicher Spekulation mit Kunstwerken wird damit ein Ende bereitet.
Seit der Renaissance war es den Künstlern eigentlich hauptsächlich überlassen, die Eitelkeiten von Adel und Klerus, sowie später des vermögenden Bürgertums, zu bedienen. Spätestens mit der Bohème lässt sich erkennen, wie ein Kunst-Establishment durch ein nächstes ersetzt wird. Und genau das mündete in die massiven Irrungen des heutigen Kunstmarkts.
Je mehr sich dieses Phänomen des übersteigerten Künstler-Egos in der Welt ausbreitete, desto schwindelerregender konnte die Abzockereimit Kunstwerken gedeihen. Denn ein geschickt vermarktetes Ego suggeriert Einzigartigkeit und damit scheinbar hohen Wert. Und wer als Sammler in diesen hochgepreisten Künstlernamen investiert, unterstreicht wenigstens für kurze Zeit seinen eigenen Namen.
Dem Strukturismus wird es gelingen, diese Mésalliance von Künstlern und Konsumenten zu durchbrechen und dem Kunstwerk selbst wieder zu strahlendem Glanz und realem Wert zu verhelfen. Demnach betrachtet dessen Begründer sein philosophisches Werk bzw. die praktische Anwendung davon, dieStrukturistische Kunstlehre, vor allem unter sozialen Gesichtspunkten, ähnlich wie es Joseph Beuys einst in seiner These der „Sozialen Plastik” formuliert hatte. Danach könne jeder Mensch durch kreatives Handeln zum Wohl der Gesellschaft beitragen. Felix Stoffel würde hinzufügen: Und für sich und für seine Mitmenschen auf diesem Wege sogar den Grundstein zu einem eigenen Vermögen bilden.
Beuys‘ Vorstellung vom frei zugänglichen Bildungs- und Kunstmarkt entsprach der Gegenposition zum jeweils regierenden Machtapparat samt dessen etabliertem Bürgertum. Dieses Ideal basiert auf Grundsätzen, wie sie sich ursprünglich in der Aufklärung gebildet hatten: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.
Menschen, die bislang mit Kunst „nichts am Hut” gehabt haben, interessieren sich daher mannigfaltig für die Strukturistische Kunstlehre, wie sie in allgemeinen Kursen und spezifischen Ausbildungsmodulen unterrichtet und konsequent verbreitet wird.
Infos: www.structuristicart.com
Felix Stoffel, der Gründer der Strukturistischen Kunstlehre, wurde 1959 in Atlanta, Georgia, geboren. Nach einer Karriere als Illustrator und Karikaturist machte er eine Ausbildung zum medizinischen Hypnosetherapeut in Zurich und promovierte mit einem kommunikationstheoretischen Thema. Über sein Unternehmen Stoffelsconception arbeitet er seit mehr als drei Jahrzehnten an seinem künstlerisch-philosophischen Werk. Mitte der 80er Jahre entwickelte Felix Stoffel die Grundlagen des mittlerweile auf mehreren Kontinenten etablierten Strukturismus, eines pädagogisch und vor allem sozio-ökonomisch ausgerichteten Kunsthandwerks. Dieses Jahr ließ er sich mit seinem Team in Hamburg-Wilhelmsburg nieder.