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Los Tres Grandes

Ido Saluto

 

 

Berlin, 15.04.2016,  Originalartikel in IDO

LOS TRES GRANDES

Die Kunstform des Muralismo entsprang in jenem mittelamerikanischen Land, welches zu Beginn des 20. Jahrhunderts über ein Jahrzehnt lang von einer tiefgreifenden und bürgerkriegsgeprägten Revolution erschüttert wurde: Mexiko. Das Land kam bis weit in die Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts nicht zur Ruhe, was sich auch im Bildungsstand der Bevölkerung widerspiegelte – im Jahre 1920 zählte Mexiko 72% Analphabeten. Dem Bildungsminister José Vasconcelos (1882-1959) gelang es dank großzügigen monetären Mitteln der Regierung, eine so noch nie dagewesene Kulturoffensive zu initiieren. In seiner Funktion als Secretario de Educación Pública (Bildungsminister) wirkte Vasconcelos als Impulsgeber der neuen Kunstrichtung Muralismo.

Unter dem eingedeutschten Begriff Muralismus versteht man Wandmalereien, die durch ihren vornehmlich sozial- und gesellschaftskritischen, sowie historischen Gehalt, erzieherischen Einfluss auf die größtenteils leseunkundige Bevölkerung nehmen sollte. Die meterhohen Fresken (‚Murales‘ genannt) wurden auf Wände des öffentlichen Raumes gemalt und waren somit jedermann zugänglich. Vor allem der Fortschritt des Landes, aber auch die indigene Kultur, wurde durch heroisierte Arbeiter- und Bauernszenen dargestellt. Dabei glorifizierte man die Revolution stets patriotisch und romantisierte das prähispanische Leben der Ureinwohner.

José Vasconcelos wirkte somit als geistiger Mäzen für eine Kunstrichtung, welche über die Nationalgrenzen Mexikos hinaus Berühmtheit erlangte. Los Tres Grandes, wie Diego Rivera (1886-1957, Gatte von Frida Kahlo), José Clemente Orozco (1883-1949) und David Alfaro Siquieros (1896-1974) genannt wurden, zählten zu ihren bedeutendsten Vertretern. Die politische Ausrichtung kann in deren Werk gut erkannt werden; sie waren überzeugte Kommunisten. Die Mauerbilder visualisieren eindrücklich die Überzeugungen ihrer Erschaffer, denn sie stehen für deren Glauben an die mexikanische Revolution und zeichnen sich somit klar gegen Unterdrückung und Ausbeutung der Arbeiter- und Bauernklasse aus.

Über das künstlerische Erbe der Muralisten, insbesondere mit David Alfaro Siquieros (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/David_Alfaro_Siqueiros), besteht ein spezielles Band mit dem Strukturismus, einer neuartigen und volksnahen Kunstrichtung, welche vor mehr als dreissig Jahren in Europa entstanden ist.

Als der Idist und Künstlerphilosoph, Felix Stoffel, mit seiner Frau Ellen im Jahr 2000 nach Mexiko reiste, besuchten sie eine berühmte amerikanische Künstlerkolonie in San Miguel de Allende. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen trafen sich dort zahlreiche Intellektuelle, Poeten, Dichter und Künstler, um in der zentralmexikanischen Hochland-Stadt revolutionäres und innovatives Gedankengut auszutauschen. San Miguel de Allende, welches durch seine pittoresken und landestypischen Bauten zu einem Pueblo Mágico, einem magischen Ort, gezählt wird, wurde zu einer Art geistiger Heimat der mexikanischen Kreativszene. Folglich ist es nicht verwunderlich, dass auch Los Tres Grandes keine Fremden in der Künstlerkolonie waren.

Im Jahre 1940 kamen amerikanische Soldaten nach San Miguel de Allende, um sich von den Kriegsstrapazen, wie beispielsweise der Katastrophe von Pearl Harbor, zu erholen. Die Künstlerkolonie muss für die gebeutelten jungen Männer wie ein freiheitliches und avantgardistisches Mekka gewirkt haben.

Einer ihrer Bewunderer war der junge Kalifornier Kent Bowman. Als der Krieg 1945 endlich ein Ende fand, wurde er deshalb Assistent von Siquieros und heiratete die Mexikanerin Casimira Bravo.

Bowman erhielt, gleich wie sein Mentor, einen Lehrauftrag am Institut Bellas Artes in Mexiko-Stadt, welches bis heute als renommierte Kunstlehrstätte gilt (Beschrieben unter anderem in ‚Siquieros: His Life and Works‘. 1994 von Phillip Stein).

Kent Bowman

Seiner Tochter, Susana Bowman, vererbte er sein künstlerisches Talent. Seit jeher verspürte sie den Wunsch, das Malen professionell zu erlernen. Doch war ihr eine diesbezügliche Ausbildung zunächst verwehrt geblieben, weil ihr Vater früh verstorben war und der Familie kaum etwas zum Leben hinterlassen hatte.

Als das Ehepaar Stoffel die alleinerziehende Mutter von drei Kindern als ihre Reiseleiterin ins Hinterland engagierten, lernten sie sie näher kennen. Daraufhin entschlossen sie sich kurzerhand, Frau Bowman ein Vollstipendium in ihrer Kunstlehrstätte in der Schweiz zu ermöglichen. Susana, die bis anhin noch nie in Europa gewesen war, lebte daraufhin mehrere Monate in der Hauptstadt des Kantons Graubünden in Chur und genoss dort eine Intensivausbildung in Strukturistischer Malerei, dessen technisches und philosophisches Gerüst in den 80iger Jahren von Felix Stoffel begründet wurde (www.structuristicart.com). Bereits an ihrer ersten Ausstellung noch in der Schweiz veräusserte sie die meisten ihrer Werke, welche im Laufe des Stipendiums entstanden waren. Davon konnte sie und ihre Familie in ihrer Heimat mehr als ein Jahr leben.

S.Bowman

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26. Oktober 2013 Strukturistischer Eröffnungsworkshop in Klein Borstel

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19. & 20. Oktober 2013 offene Kunst- und Ateliertage in Wilhelmsburg mit Structuristic Art

Workshop Strukturistischer Malerei mit Laila Capadrutt im Structuristic Art Centre:

Samstag, 19. Oktober von 14:00 – 19:00 Uhr
Sonntag, 20. Oktober von 12:00 – 18:00 Uhr
Ort: Jaffestrasse 10 (1. Stock),  21109 Hamburg

Neuartiges Kunsthandwerk für jedes Alter, vorzugsweise mit  Anmeldung: 040-31794377.

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Avatar findet ein neues Zuhause

Berlin, 14. Januar 2012:
Ein Strukturistisches Bild von Maria Perez aus Lindau wurde  nach Berlin verkauft.

In der Regel machen sich Strukturistische Künstler und Künstlerinnen bei der Fertigung eines Kunstwerkes kaum Gedanken darüber, dass ein solches Bild einmal erstaunliche Wege machen und Orte finden kann. Zum Zeitpunkt des Erstellens zählt meistens einzig die Freude am Malen und der Stolz über ein jeweils fertiges Strukturistisches Werteprodukt.

So geschehen auch bei Maria Perez, einer Lindauerin mit Spanischen Wurzeln, die bereits einige Strukturistische Werke unter der Leitung von Laila Capadrutt hergestellt hat. Sie besitzt zum Fleiss hin auch künstlerisches Talent, davon zeugen ihre gekonnten Artefakte.

Das wurde von einer Familie aus Berlin erkannt, welche kürzlich ihr markantes Bild mit dem Avatar erworben hat. Dieses war zusammen mit anderen Strukturistischen Erzeugnissen in der renommierten Berliner Praxis des Zahnärzteehepaars Robin und Katharina Hoyer ausgestellt gewesen. Herr und Frau Dr. Hoyer sind gegenüber der Strukturistischen Kunstidee sehr engagiert eingestellt. Dementsprechend kommen deren Kinder regelmässig nach Lindau, um dort die Strukturistische Maltechnik zu erlernen.

Die Bilder haben den zahlreichen Besuchern der Praxis offenbar gut gefallen, wie die Händlerin für Strukturistische Kunst, Judith Capadrutt, zu berichten weiss.

Dass der „Avatar“ nun in seinem neuen Berliner Zuhause gelandet ist, erfüllt auch dessen kreative Schöpferin mit Freude und Stolz.

Das Structuristicart-Team gratuliert Maria Perez zu diesem grossen Erfolg und wünscht ihr weiterhin viel Erfüllung beim Malen!

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